Waldbaden – wildundfrei
Der Wald ruft dich
Waldbaden ist seit einiger Zeit wieder in aller Munde- Der Wald ruft dich, die Sehnsucht des Menschen sich im Wald nach Erholung zu suchen ist gross
Mit der Sesshaftigkeit des Menschen haben wir uns immer mehr, und mit der industriellen Revolution schlussendlich praktisch vollständig von der Natur getrennt.
Mit der Umweltzerstörung zerstören wir einen Teil von uns selbst. Wir glauben wir seien, ein von der Natur unabhängiges Wesen und verstehen die Welt ausschliesslich materiell.
Die Natur ist belebt und beseelt. Wir sind belebt und beseelt. Mit Begriffen wie „Umwelt“ nehmen wir uns als „abgespaltet“ wahr.
Wir sind Teil des Waldes
Der Wald war bei unseren Vorfahren, welche noch als Jäger und Sammler nomadisierend unterwegs waren, die Lebensgrundlage. Die menschliche Gemeinschaft nahm sich als Teil des Ökosystems war. Der Wald nährte die Menschen, bot Schutz vor Unwetter, und heilte mit den im Wald wachsenden Kräutern ihre Krankheiten und Verletzungen und nährte sie mir Beeren, Pilzen, Wurzeln und Kräutern.
Der heutige Wald ist nicht mehr derjenige unserer herumstreifender Vorfahren. Er hast sich enorm verändert und kann heute in Europa in den meisten Gegenden als Forstmonokultur bezeichnet werden. Mit den Monokulturen durch die Tannen, welche natürlicherweise höhere Lagen bevorzugen, halten auch Schädlinge Einzug. Der Wald ist aus der natürlichen Harmonie gefallen. Es ist an uns Menschen auch hier, wie in der Landwirtschaft wieder Diversität zu schaffen oder Waldgebiete einfach wieder vermehrt ganz sich selbst zu überlassen. Die Natur schafft ständig ein Gleichgewicht und das ohne unser zutun.
Der Wald als Medizin
Im Wald lauschen wir den Vogelstimmen oder beobachten die Blätter, welche leise im Wind schaukeln.
Die immunisierende Wirkung der Waldluft steigert die Selbstheilungskräfte enorm und einen Tag Aufenthalt im Wald stärkt unser Immunsystem um über 50%. Diese Wirkung hält bis zu sieben Tage lang an.
In Japan wird das Waldbaden als wissenschaftlich belegte Medizin von den Krankenkassen bezahlt.
Zahllose Heilpflanzen im Wald wachsen im Wald und bieten Tieren Nahrung und den Menschen Heilung..
Hier sei nur der Bärlauch erwähnt. Er ist einer der ersten grünen Genossen, welche sich einen Weg durch die dicke Buchenlaubschicht vom vergangenen Jahr bahnt. Der Bärlauch versorgt uns und den Bären nach seiner Winterruhe wieder mit neuen Bärenkräften. Er wirkt anregend auf den Appetit, treibt die Gallenproduktion an und wirkt allgemein fördernd auf die Verdauung. Die Gefäße werden durch den Bärlauch erweitert, der Cholesterinspiegel wird gesenkt. Bärlauch liefert viel Vitamin C, enthält Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen. Der typische Geschmack und Geruch kommt durch das enthaltene ätherische Öl mit seinen flüchtigen Schwefelverbindungen zustande.
Das Bad im Walde
Das Bad im Walde stärkt nicht nur unser Immunsystem, es unterstützt unsere Heilung sanft und effektiv. Wir fühlen uns entspannt, glücklich und sorgenfrei. Die Probleme des Alltags scheinen schon bei einem kurzen Spaziergang im Wald, wie von selbst abzufallen. Wir nehmen uns wieder als Teil der Natur, im Einklang mit uns und der Umwelt wahr.
Entspanntes durch den Wald spazieren und sich vielleicht auch einmal vom Weg ab in die Tiefe des Waldes wagen, lässt die Alltagshektik verschwinden und eine innere Ruhe kann sich ausbreiten. So einfach ist ein Bad im Walde-einfach spazieren, wahrnehmen, sein im Moment und wahrnehmen was geschieht.
Was lehrt uns der Wald?
Der Wald lehrt uns wieder in Verbindung mit uns selbst zu treten und uns als Teil des Waldes zu verstehen.
Er lehrt uns, unsere Innenwelt in Verbindung mit der Welt im Aussen wieder wahrzunehmen und zu integrieren.
Alles ist mit Allem verbunden.
Die Bäume sind keine Einzelkämpfer nach dem Motto „survival of the fittest“. Sie stehen in Beziehung zueinander und leben vernetzt im Familienverbund. Die älteren Buchen, die sogenannten Mutterbäume, versorgen die kleinen jungen Buchentriebe, welche dem Licht entgegen wachsen, mit Nahrung (Zucker). Waldbäume sind auf Pilze angewiesen, sogenannte Mykorrhiza, die in Symbiose mit Pflanzen leben. Die zahllosen Pilzfäden vergrössern die Oberfläche der Wurzeln und sorgen für eine verbesserte Wasser- und Nährstoffaufnahme. Sie bilden ein gigantisches unterirdisches Kommunikationsnetz. Die Bäume kommunizieren über Botenstoffe durch die Luft und bei Schädlingsbefall eines einzelnen Baumes, sendet dieser blitzschnell Botenstoffe an die umliegenden Bäume und diese beginnen Stoffe (Terpene) zu produzieren um sich vor Schädlingen zu schützen.
So können wir Menschen mit einem Aufenthalt im Wald, viel erfahren, über uns selbst und das Leben.
Wie du in Kommunikation mit den Bäumen kommen kannst
Nimm dir ein Stunde Zeit und setze dich im Wald an einem Ort, an dem du dich wohl fühlst. Öffne dich und lass dich führen, zu welchem Baum es dich hinzieht. Du kannst dich an den Stamm anlehnen oder dich vor den Baum setzen und die Baumrinde betrachten. Schau dir das Baumwesen von der Wurzel bis in die Krone genau an.
Um dir den Einstieg zu erleichtern, kannst du dir folgende Fragen stellen: Was siehst du da oben in den Baumkronen? Was riechst du im Wind, welcher dich umschmeichelt und wie fühlst du dich so auf dem Waldboden vor einem dieser alten Baumriesen sitzend?
Aktiviere deine Sinne und höre, spüre, rieche. Du kannst die Erfahrungen für dich in einem Notizbuch, welches dich auf deinen Waldspaziergängen begleitet, notieren. Nun geht’s aber ab in den Wald.
Viel Spass beim ersten Schritt zum „wildundfreien“ Waldbad.
Ich freue mich auf Feedback und Kommentare!
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