Essbarer Frühling

Der Frühlingsanfang fand bei Sommerwetter statt, dann kam der Regen und dann überraschte uns der Schnee, der bis ins Flachland die Natur weiss einhüllte. Die aus dem Boden spriessenden Brennesseln, der Giersch und der Löwenzahn waren plötzlich unter der dünnen Schneedecke vesrteckt. Darauf wartend bis die nächsten warmen Sonnenstrahlen sie wieder zurück ans Licht holen. Nichts desto trotz, die Natur ist im Wandel und der Frühling nicht mehr aufzuhalten, auch nicht von Schneefall im April. Denn der April macht was er will. Pflanzen sind „wissende“ Wesen. Die Pflanzensäfte steigen hoch, denn es ist Frühling, die Zeit des neuen Wachstums. Sie lassen sich nicht aufhalten und man kann nun den „grünen Wilden“,  im wahrsten Sinne des Wortes, beim Wachsen zu schauen.


Knoblauch im Wald?


Wenn Du in diesen Tagen durch Wald und Wiese spazierst, kannst du mit Leichtigkeit die Knoblauchsrauke am Wegrand entdecken. Wenn du ihre zarten noch hellgrünen Blätter ein wenig zwischen deinen Fingern zerreibst, riechst du den Knoblauchduft, welchen sie ausströmt. Der Knoblauch gehört zur Familie der Lauchgewächse, Die Knoblauchsrauke hingegen nicht, auch wenn ihr Duft uns den Knoblauch erinnert.

Sie gehört, wie der Senf zur Familie der Kreuzblütler. Diese Pflanzenfamilie beschenkt uns mit den Senfölkglykosiden, welche antibiotisch, viren- und bakterienhemmend wirken. Sie werden u.a. bei Blaseninfekten ebenso, wie auch bei bronchialen Infekten eingesetzt.

Die Knoblauchsrauke versorgt uns den ganzen Winter über, mit reichlich Vitalstoffen, wie ätherische Öle, Glykoside, Mineralsalze, Saponine, Senfölglykoside, Vitamin A, Vitamin C.

An Böschungen und an Wiesen oder Waldrändern, streckt sie sich dem Licht entgegen. Die dunkelgrünen Herzförmig, gelappten Blätter stehen in Büscheln, wie miteinander tuschelnd, in einer Gruppe zusammen. Sie wachsen aus einer weissen Wurzel, welche scharf wie Meerrettich schmeckt und auch als „Waldwasabi“ bezeichnet wird.

Die Knoblauchsrauke ist eine 2-jährige Pflanze. Sie beschenkt uns fast rund ums Jahr mit dem feinen nach Knoblauch riechendem Geschmack und einer leichten Schärfe. Die ganze Pflanze ist essbar von der Wurzel bis zu den weissen Blüten und den daraus entstehenden Samenkapseln.

Ein paar wilde Rezepte aus dem Handgelenk kreiert

Mit den Blättern lässt sich leicht eine Knoblauchraukenbutter herstellen. Fein geschnitten über den Salat gestreut mit einigen Blüten dazu, gibt’s Pepp im Salat. Mit  den vielen enthaltenen Vitaminen, Mineralien und Spurenelemente tust du Gutes für deine Gesundheit.

Eine Suppe mit 2 Handvoll Blättern und einer Kartoffel für 2 Personen ist schnell hergestellt. Du kannst sie mit etwas Rahm oder Crème Fraiche abschmecken und mit essbaren Blüten dekorieren. Einige Sonnenblumenkerne darüber streuen und der reinigende Frühlingsfestschmaus ist zum Genuss bereit.

Wenn du es gerne etwas milder magst, so kannst du die Blätter fein geschnitten mit Quark, Salz, Pfeffer und etwas abgeriebener Zitronenschale als Brotaufstrich oder zu „Gschwellti“ mit Salat kredenzen.

Die strahlend weisse Wurzel, kannst du fein reiben oder in einem Hochleistungsmixer zerkleinern und mit Quark und Rahm verfeinern. Ein Genuss zu den oben erwähnten Gerichten oder als Dip mit Gemüsesticks.

Lass dich von diesen drei Rezepten, ohne Mengenangaben inspirieren. Werde kreativ und probier sie einfach aus. Fühl dich frei, diese mit anderen dir bekannten Wildpflanzen zu kombinieren. Ich würde mich über deine Erfahrungen freuen. Schreib mir an info@wildundfrei.ch.

Auf und los in die Welt der essbare Wildpflanzen


Im neuen Jahreskurs „Einstieg in die Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen, kannst du an 4 ganzen Seminartage im Laufe des Jahres erfahren, wie du die „grünen Wilden“ in der Natur erkennen, verarbeiten und geniessen kannst. Weitere Informationen und Details zum Inhalt des Jahreskurses findest du Hier.

Ich freue mich auf dich und wünsche dir wunderbare Ostertage

PS. Vielleicht feierst du Ostern mit einer Gründonnerstagssuppe?
Ganz einfach zu kochen. Pro Person nimmst du eine Handvoll Wildkräuter, feingeschnitten. In einem Topf dünstest du eine Zwiebel an, die Wildpflanzen kommen dazu, leicht mitdünsten. Anschliessend mit Gemüsebouillon ablöschen, ein, zwei Kartoffeln fein geschnitten dazu geben und köcheln lassen. Mit Pfeffer und Salz abschmecken. Dazu passt die Knoblauchsraukenbutter auf Toast. En Guete!

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